Geschichte und Entwicklung

Für eine urzeitliche Besiedelung eines Gebietes waren fruchtbare Böden, die Nähe zu Wasser und gute klimatische Bedingungen Voraussetzung. Der Raum Halbturn dürfte diese Bedingungen erfüllt haben, da archäologische Spuren zahlreich vorhanden sind. Besonders bedeutend sind die spätrömischen Ausgrabungen nordöstlich des Ortes. Halbturn war im Mittelalter Bestandteil der Herrschaft Ungarisch-Altenburg und zumeist im Besitz der ungarischen Könige. Urkundlich wird der Ort erstmals im Jahr 1466 erwähnt.

Anfang des 16. Jahrhunderts kam es aufgrund von Agrarkrisen, Pestepidemien und Türkenzügen zur Verödung des Dorfes und erst 1673 wurde der Ort im Kolonialschema wieder aufgebaut. Bereits 1679 erhielt Halbturn eine eigene Kirche. Durch diverse Kriege und Feuerkatastrophen kam es allerdings immer wieder zu schweren Rückschlägen.

1724 fiel der Ort an die kaiserlichen Habsburger zurück und unter Kaiser Karl VI. wurde die Kirche und das Schloss ausgebaut und die Parkanlage neu gestaltet. Die Bevölkerung betrieb mit Ausnahme einiger Handwerksberufe hauptsächlich Landwirtschaft, zuerst in Form von Lehen, die von den Bauern vom Grundherrn geliehen wurden und für die sie Abgaben zahlen mussten, später dann, durch die Revolution 1848/49 wurde dieses System aufgelöst und die Bauern wurden zu Landbesitzern.

Nach dem Ende des ersten Weltkrieges entschied sich die Halbturner Bevölkerung für den Anschluss an Österreich.

Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch während des zweiten Weltkrieges begann ein sehr erfolgreicher Wiederaufbau, die Landwirtschaft wurde vollkommen umstrukturiert, und auch der Tourismus erlebte nach der durch einen Brand erforderlichen vollständigen Renovierung des Schlosses, einen grossen Aufschwung. Jedes Jahr finden interessante Ausstellungen statt, die gemeinsam mit den Schlosskonzerten und der wunderschönen Parkanlage zahlreiche Besucher anlocken.

Halbturn ist eine jener Ortschaften, die sich über Jahrhunderte den Charakter eines ruhigen, schönen burgenländischen Dorfes bewahrt hat. Daher lautet unser Motto:

Abseits vom Trubel - doch nicht im Abseits!